Rüsselsheim (AP) Vor dem Hintergrund immer neuer Milliardenverluste der
Konzernmutter General Motors haben Zehntausende Beschäftigte von Opel, Saab
und Vauxhall am Donnerstag für den Erhalt ihrer Jobs demonstriert. Allein
in Deutschland gingen rund 20.000 Beschäftigte auf die Straße.
Arbeitsniederlegungen und Protestaktionen gab es auch in Belgien,
Großbritannien, Österreich, Polen, Russland, Schweden, Spanien und
Ungarn.Bild vergrößernAktienpreise beiAktienpreiseStock pricesName Letzte
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Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach sich nach einer Großkundgebung in
Rüsselsheim mit rund 15.000 Opel-Mitarbeitern für Verhandlungen zwischen
Belgien, Deutschland, Großbritannien, Polen und Spanien aus, um gemeinsam
eine Lösung für Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall zu finden.
In den Ländern befinden sich die Monatagewerke beider Marken. Für Opel und
Vauxhall sind europaweit rund 50.000 Menschen tätig.Opel-Chef Hans Demant
wies unterdessen Gerüchte zurück, der Autobauer brauche langfristig 8 bis 9
Milliarden Euro. Demant sagte: «Ich weiß nicht, wer da irgendwelche Zahlen
zusammengezählt hat, diese Summe ist jedoch absurd überhöht». Zuletzt war
von einem Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro die Rede gewesen.Mehr als 30
Milliarden Verlust bei GMOhne weitere US-Staatshilfen scheint allerdings
ein Konkurs des Opel-Mutterkonzerns GM näher zu rücken. GM wies am
Donnerstag das zweite Jahr in Folge einen dramatischen Verlust von mehr als
30 Milliarden Dollar aus. Die Bilanzprüfer müssten bei Vorlage des
vollständigen Geschäftsberichts im März erklären, ob GM noch seine
Operationen fortsetzen könne. Das werde wesentlich davon abhängen, ob GM
weitere Staatskredite erhalte, erklärte Finanzvorstand Ray Young in
Detroit. Für 2008 belief sich das Minus des größten Autobauers in den USA
auf 30,9 Milliarden Dollar (24,2 Milliarden Euro). Ein Jahr zuvor hatte der
Konzern mit 38,7 Milliarden Dollar den höchsten Verlust in seiner
Firmengeschichte ausgewiesen.IG-Metall-Chef Huber betonte: «Es darf nicht
sein, dass einzelne Standorte und einzelne Belegschaften die Zeche für
Fehlentwicklungen einer ganzen Branche zahlen.» Huber appellierte an Bund
und Länder, sich mit Bürgschaften und Einlagen bei Opel zu
engagieren.Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigte, dass der Staat Opel
nur bei Vorlage eines zukunftsfähigen Unternehmenskonzepts helfen werde.
«Dann kann man überlegen: Welche Art von Brücken sind notwendig», sagte
Merkel in Berlin. Opel will am (morgigen) Freitag ein neues
Unternehmenskonzept vorlegen.Franz erwartet
PersonalabbauOpel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz warf GM vor, das
Wachstum von Opel systematisch zu behindern. «Es gibt nur eine einzige
Chance, und die heißt Ausgliederung von Opel und Vauxhall aus dem
GM-Konzern», sagte Franz. Notwendig sei eine europäische Lösung für die
beiden Schwestermarken. Der Betriebsratschef stimmte die Beschäftigten auf
Einschnitte im Zuge einer Sanierung ein: «Wir werden um einen Personalabbau
nicht herumkommen.»Weitere Kundgebungen fanden an den Opel-Standorten
Eisenach und Kaiserslautern statt. «Die Thüringer Landesregierung steht
fest an Ihrer Seite für Opel Eisenach», sagte die stellvertretende
Ministerpräsidentin Birgit Diezel auf einer Demonstration vor rund 1.000
Menschen. In Kaiserslautern gingen rund 4.000 Menschen auf die Straße, um
für Opel zu demonstrieren.© 2009 The Associated Press. Alle Rechte
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Thursday, February 26, 2009
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